
Erlebnis Behinderung
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Behinderung kann jeden
treffen, durch Unfall oder Krankheit, persönlich oder als Angehöriger.
Behinderung ist längst kein Randthema mehr, sondern ein Thema, dass in
allen Gesellschaftsschichten vorkommen kann. In der Schweiz sind 865‘000
Menschen sichtbar oder nicht sichtbar behindert, das ist jeder 10.
Bürger. Neben Rollstuhlfahrern oder blinden Menschen geht es dabei auch
beispielsweise um Alterskrankheit, Asthmatiker, Diabetiker, gehörlose
oder psychisch beeinträchtigte Menschen. In den meisten Fällen (86
Prozent) geht die Behinderung auf eine Krankheit zurück.
Es kann jeden Treffen
Nach dem Tauchunfall am 25. Dezember 1998, der mein Lebensinhalte in
jeder Beziehung veränderte, musste auch ich mich mit der Aussage
auseinandersetzen «Es kann jeden treffen». Nach 6 Monaten der
Rehabilitation im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil, erlebte ich immer
wieder die Unsicherheit von nichtbehinderten Menschen, wenn diese mit
mir in Kontakt kamen.
Der Umgang mit Nichtbehinderten stellt sich oft als schwierig heraus.
Die Schwierigkeiten rührte dabei in den seltensten Fällen von den
nichtbehinderten Menschen selbst, sondern vielmehr von deren
gegenseitigen Hilflosigkeit, unangebrachtem Mitleid, Angst vor
versehentlicher Diskriminierung oder einfach weil sie nicht wissen, wie
sie auf einen behinderte Mensch zugehen sollen. Da ich vor meiner Unfall
selbst nie Berührung mit behinderten Menschen hatte und jetzt plötzlich
auf der anderen Seite stand (sitze), wurde es mir mit der Zeit klar,
dass ich mich für das gegenseitige Kennenlernen von behinderten und
nichtbehinderten Menschen engagiere werde.
Im Jahr 2003 nahm ich den ersten Anlauf. Zusammen mit verschiedenen
Behindertenorganisationen konnte ich die erste Plattform für
nichtbehinderte und behinderten Menschen, an der Muba 2004 in Basel auf
die Beine zu stellen. Erlebnis Behinderung war geboren. Nach dem Erfolg,
planten wir eine weitere Plattform mit über 300 m², an der verschiedenen
Arbeitsplätzen von und für behinderte Menschen einem breiten Publikum
vorgestellt wurden. Das integrierte „Gehörlosen Cafe“ wurde von den
Muba-Besuchern im 2005 während den ganzen 10 Tagen mit grosser
Begeisterung in Beschlag genommen. Die Besucher konnten sich nach einem
Rundgang durch die Behindertenarbeitsplätze, bei Cafe und Kuchen erholen
und lernten dabei sich mit gehörlosen Menschen zu „unterhalten“.
Die Kosten der Plattformen an der Muba konnten teilweise mit Sponsoring
und Spenden abgedeckt werden.
Für das 2008 war ein weiterer aussergewöhnlicher Event im Rahmen der
Euro 2008 geplant, der sich leider nicht realisieren liess, da wir von
der UEFA keine Unterstützung erhielten.
Zukünftige Projekte von Erlebnis Behinderung folgen.
Herzlichen Dank an alle die Erlebnis Behinderung
bisher unterstützt haben.
Peter Hablützel
Initiator von Erlebnis Behinderung
Paraplegiker